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Poesie + Prosa
-Einleitung-

Paris 1983-1985 - Haan 1986-1992

Basel 1992-1996 - Hamburg 1995-1997

Haan 1996-1998 - Stockholm 1998-2005

Oxford 2005-2006 - Haan 2007-2018


'The Heart is a lonely Hunter', David Grusin (4:45)

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Damals fing alles an. 1984. In Paris.
Ich war in die Geschäftsleitung der Henkel-France entsandt und saß eines abends in meinem Appartement auf der Champs-Elysée und sah fern. Und als da so ein Politiker redete und redete ohne was zu sagen, da kam es mir in den Sinn: "Warum redest Du so viel, wenn Du doch nichts zu sagen hast". Der erste
Aphorismus war entstanden. Und plötzlich sprudelte es aus mir heraus und in den folgenden Tagen und Wochen entstand der Grundstock meiner Aphorismensammlung, die dann ständig - bis heute - erweitert wurde. Damals tauchte dann auch schon die Idee auf, eventuell später einmal ein kleines Büchlein daraus zu machen.

Diese Aphorismen sind keine Weisheiten, eher Bosheiten, keine Antworten, eher Fragen.
Eine Provokation, die Stellungnahmen provoziert. Hoffentlich.
Nicht in Form von "Ja" oder "Nein" sondern qualifizierte, begründete Stellungnahmen.
Henry D. Thoreau hat einmal gesagt:
"Die Menschen sind allgemein verdorben durch ihre Höflichkeit und ihr Wohlwollen.
Es ist nicht möglich, mit ihnen ein ergiebiges Gespräch zu führen, so konziliant sind sie und entschlossen mit mir übereinzustimmen.
In einer kurzen Unterhaltung legen sie solche Langmut und Freundlichkeit an den Tag.
Ich möchte einem begegnen, der provokant und eigenartig ist, so dass wir Gast und Wirt sein und einander erfrischen können.
Ein Mann kann in seinen Manieren völlig untergehen, sich in ihnen auflösen. Die tausendundein feinen Herren, die mir begegnen, treffe ich mit Verzweiflung und nur,
um mich von ihnen wieder zu trennen, denn sie geben mir keine Hoffnung auf eine Grobheit.
Ein ärgerlicher Mensch, ein derber Mensch, ein Exzentriker, ein schweigsamer, einer,
der sich schlecht drillen lässt - solche machen mir Hoffnung. Eure Herren gleichen einer dem anderen".

Ich liebe Thoreau für diese Worte. Ganz in diesem Sinne möchte ich meine Aphorismen verstanden wissen. Sie geben meine Lebenserfahrung, meine Ansichten in der Zeit wieder.
Sie sind meine Antworten auf das "das tut man nicht" und das "das macht man so", mit dem meine lieben Mitmenschen mich seit meiner Kindheit genervt haben und gegen die ich stets - auch noch heute - angegangen bin.

Meine
Gedichte reflektieren bestimmte Situationen/Befindlichkeiten in meinem Leben.
Mal so - mal so. Mal tiefschürfend ernst, mal oberflächlich lustig.
Sie entstehen ganz plötzlich in meinem Kopf; nicht gewollt, nicht erzwungen sondern relativ spontan, auch wenn ihr Inhalt meistens schon lange in mir gearbeitet hat. Vielleicht entstehen die Gedichte dann, wenn ich nicht in der Lage bin,das Thema als Aphorismus auszudrücken?!

Musik habe ich schon immer gern gehört. Meinen ersten Schallplattenapparat habe ich mir in der Lehrzeit "vom Munde abgespart". Es war der erste Ratenkauf in meinem Leben.
Dann kam das Tonbandgerät und ich verbrachte einen großen Teil meiner Freizeit damit, Musik vom Radio (Chris Howland alias "Heinrich Pumpernickel") aufzunehmen. Auch hier hat die Digitalisierung neue Impulse gebracht. Mit dem PC, dem Internet und dem Brenner kannte die Musik keine Grenzen mehr. Auch hier habe ich eine stolze Sammlung von ca. 500 Lieblingsliedern (modern und klassisch), kann natürlich - und will auch nicht - gegen Tobias' 3000 Musikstücke oder mehr anstinken.
Es war enorm schwierig, aus der Fülle der Musik diejenigen Stücke auszuwählen, die einem die Liebsten sind. Die Erinnerung geht schließlich über gut 50 Jahre! Erst wollte ich mich auf eine einzige CD beschränken d.h. auf 17 Titel. Es ging einfach nicht. So sind es dann erst 2 CD's und ab der
1. Neuauflage 3 CD's geworden. Dabei ist es dann geblieben.
Bei meiner Lieblingsmusik müssen Melodie/Rhythmus, der Text, die Stimme der Interpreten und die Summe dieser Teile harmonisch ineinander greifen. Sie muss eher melodisch / melancholisch / philosphisch sein, um bei mir anzukommen. Es ist also Musik, die ICH mag.
Ob Ihr sie mögt? Egal.

Ich wünsche allen recht viel Spaß, Besinnlichkeit und Nachdenklichkeit beim Lesen dieser Worte, gemacht von einem Menschen, der von sich behauptet, kein "Leben von der Stange" sondern ein zeitkritisches Leben mit philosophischem Anspruch geführt zu haben, von einem Menschen, für den das Prädikat "nicht alltagstauglich" immer ein Kompliment gewesen ist.

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