thhagenau

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Ich habe in meinem Leben gelernt, Probleme als Chance zu begreifen.
"Denk' positiv".
Ich wurde geschult und dafür bezahlt, Probleme zu erkennen, zu analysieren, die Ursachen zu ermitteln und zu beseitigen,
die Chancen zu begreifen, die in Problemen liegen und diese Chancen zu ergreifen.
Darin war ich gut. Damit hatte ich Erfolg. Damit machte ich Karriere.
"Wie gut, dass es immer noch Probleme gibt", war mein ständiges Reden,
"ohne Probleme wäre ich arbeitslos. Also her damit. Wo ist das nächste Problem?"
Heute, mit 64 (mein Alter, als ich diese Zeilen schrieb) und als "Problem-Manager im Ruhestand" mangelt es mir nicht an Problemen
(man braucht sich ja nur umzuhören, umzusehen)
aber es mangelt mir an Möglichkeiten, sie zu diskutieren, sie zu lösen, sie positiv zu nutzen.
Also versuche ich es als intellektuelle Herausforderung.
Die geistige Auseinandersetzung in den Vordergrund zu stellen.
Aber da muss ich feststellen:
Es gibt zu viele Menschen, die gern reden aber nichts zu sagen haben.
Es gibt zu viele Menschen, die nicht zuhören können.
Es gibt zu viele Menschen, die keine eigene Meinung haben.
Es gibt zu viele Menschen, die, wenn sie denn eine eigene Meinung haben, sich nicht zu ihr bekennen.
Es gibt zu viele Menschen, die mit Problemen nicht umgehen können,
die ein Problem als etwas Negatives, Bedrohliches ansehen.
Die Auseinandersetzung mit Problemen belastet sie mehr als dass es sie reizt.

Also schreibe ich nieder, was ich zu sagen habe.
Papier ist geduldig. Aber es gibt kein feedback.
Das kann ich nur von den Lesern bekommen. Von euch also, denen ich diese 'HirnGespinste' schenke.

Ich setze meine Hoffnung auf Euch.

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