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HirnGespinste
Teil 2: 2006 - 2011




Oxford 2005-2006 - Haan 2007-2011

'Violinromanze', Ludwig v. Beethoven (7:56)

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Ausgeliefert!

Jeder kann jeden zu jeder Zeit „in die Ecke stellen“,
wenn er denn will.
Und Du kannst tun und lassen was Du willst,
Du kommst aus dieser Ecke nicht mehr raus.
Ein Wort ergibt das andere.
Du erkennst,
dass Du keine Chance hast.
Je mehr Du sagst und egal, was Du sagst,
Deine Situation verschlechtert sich mit jedem Wort..
Darum lässt Du es geschehen.
Stumm.
Deine Ohnmacht macht Dich wahnsinnig.
Du kannst sie physisch spüren.
Deine Seele schreit vor Schmerz und vor Zorn,
doch keiner hört Dich.
Du bist so verdammt hilflos.
Und so verdammt allein.
Und wenn Dir so etwas widerfährt, dann gibt’s nur eins:
Reiss aus.
Lauf weg.
Lauf so schnell Du kannst.

Und tu das nie anderen an.


Und so geht es:

Ich sage, ich.....

WEIß VIEL
BIN GEBILDET
HABE HUMOR
KANN GUT REDEN
REDE NUR, WENN ICH WAS ZU SAGEN HABE
HABE EINE EIGENE MEINUNG
VERTRETE MEINE MEINUNG
DISKUTIERE GERN
HÖRE AUF ANDERE
STELLE MICH SELBST IN FRAGE
GESTEHE EIGENE FEHLER EIN
FÜHRE GERN STREITGESPRÄCHE
PASSE MEINE MEINUNG NEUEN ERKENNTNISSEN AN
SETZE MICH KRITISCH MIT THEMEN AUSEINANDER
LASSE MICH NICHT AUS DER RUHE BRINGEN
TRETE FÜR MEIN RECHT EIN
TUE, WAS ICH SAGE
HALTE, WAS ICH VERSPRECHE
SAGE DIE WAHRHEIT
NENNE DIE DINGE BEIM NAMEN
HABE IDEALE
BIN WEIT GEREIST
SETZE MICH FÜR ETHISCHE WERTE EIN
LASSE MIR NICHT DEN SCHNEID ABKAUFEN
GEBE NICHT SO SCHNELL AUF
MACHE AUF OFFENSICHTLICHE FEHLER AUFMERKSAM
WIDERSPRECHE, WO ANGEZEIGT
REDE ANDEREN NICHT ZU MUNDE
LEHNE VORAUSEILENDEN GEHORSAM AB
BIN JUNG
BIN ÄLTER
LERNE AUS DER VERGANGENHEIT
HALTE ORDNUNG
HALTE KEINE ORDNUNG
BIN PÜNKTLICH
BIN NICHT PÜNKTLICH
LIEBE DIE UNABHÄNGIGKEIT
MAG KEINE BEVORMUNDUNG
RAUCHE UND TRINKE NICHT
RAUCHE UND TRINKE
LEGE WERT AUF EIN GUTES FAMILIENLEBEN
HALTE NICHTS VON MÄNNER-/FRAUENWITZEN
FÜHRE EINE PARTNERSCHAFTLICHE EHE
ORIENTIERE MICH AN FAKTEN
HÖRE AUF MEINE GEFÜHLE
WÄGE VOR- UND NACHTEILE AB
TRAUE MIR VIEL ZU
KENNE MEINE GRENZEN
LIEBE DIE HERAUSFORDERUNG
BIN EIN SPEZIALIST
BIN EIN UNIVERSALIST
ERREICHE MEINE ZIELE
LOBE AUCH MEINEN CHEF
TUE, WAS MEIN CHEF MIR SAGT
WIDERSPRECHE AUCH MEINEM CHEF
MACHE KARRIERE
FLIEGE NICHT AUF JEDEN NEUEN TREND
SAGE, DASS ICH DIESES SCHEISS-SPIEL DURCHSCHAUE

Du sagst, Du.....

BIST EIN BESSERWISSER
BIST EIN SCHLAUMEIER
BIST KEIN ERNSTHAFTER MENSCH
BIST EINE QUASSELSTRIPPE
BIST ARROGANT
BIST EIN AUFSCHNEIDER
BIST VERBOHRT
BIST EIN THEORETIKER
BIST NICHT DURCHSETZUNGSFÄHIG
WEIßT NICHT, WAS DU WILLST
BIST EIN DUMMKOPF
BIST AGGRESSIV
BIST UNZUVERLÄSSIG
BIST EIN MIESMACHER
BIST PHLEGMATISCH
BIST RECHTHABERISCH
BIST LANGWEILIG
BIST UNFLEXIBEL
BIST UNDIPLOMATISCH
BIST TAKTLOS
BIST EIN PHANTAST
BIST EIN ANGEBER
BIST EIN MORALIST
BIST EINGEBILDET
BIST UNNACHGIEBIG
BIST EIN BESSERWISSER
BIST STREITSÜCHTIG
BIST NICHT TEAMFÄHIG
DENKST NICHT MIT
BIST OHNE AUSREICHENDE ERFAHRUNG
BIST EIN GEFANGENER DEINER ERFAHRUNGEN
BIST RÜCKWÄRTS-ORIENTIERT
BIST EIN PEDANT
BIST EIN CHAOT
BIST TYPISCH DEUTSCH
BIST RÜCKSICHTSLOS
KANNST DICH NICHT UNTERORDNEN
BIST WIDERSPENSTIG
HAST EBEN ANDERE LASTER
BIST WILLENSSCHWACH
BIST EIN MUTTERSÖHNCHEN
BIST PRÜDE
BIST EIN PANTOFFELHELD
BIST GEFÜHLSKALT
BIST NAIV
BIST RISIKOSCHEU
LEIDEST UNTER SELBSTÜBERSCHÄTZUNG
LEIDEST UNTER FEHLENDEM SELBSTBEWUSSTSEIN
BIST EIN ZOCKER
KANNST NUR DAS EINE
KANNST NICHTS RICHTIG
BIST NICHT EHRGEIZIG GENUG
BIEDERST DICH AN
BIST EIN ARSCHKRIECHER
BIST ILLOYAL
BIST EIN KARRIEREHENGST/EINE EMANZE
BIST EIN AUSLAUFMODELL
KANNST KEINE KRITIK VERTRAGEN /
LEIDEST UNTER VERFOLGUNGSWAHN

Und so kann man das Scheiss-Spiel endlos weiterführen.
Und Du hast keine Chance.

Oxford, 2005 - Haan 2006



Macht

Definition Kräfte und Mittel zur Durchsetzung eigener und der Abwehr fremder Vorstellungen Verwandtschaften der Macht Autorität – Gewalt – Kraft – Liebe – Überzeugung

Zweck der Macht Machterwerb und Machterhalt eigentlich Selbstzweck, de facto aber Mittel zum Zweck.

Voraussetzungen - Akteure (Macht ohne Akteure ist keine Macht). Der Machthaber braucht
- jemanden, über den er Macht ausüben kann
- jemanden, dem er zeigen kann, dass er Macht hat und ausübt

Folgen der Machtausübung
- Abhängigkeiten
-der vom Machthaber Abhängigen
-der von der Macht abhängigen Machthaber
- Vorauseilender Gehorsam - sich so verhalten, wie man meint, dass es erwartet wird - fast immer auch Machtmissbrauch - Gebrauch der Macht zur Durchsetzung eigener Vorstellungen auf Gebieten, die nicht im eigenen Machtbereich liegen. (typisches Beispiel: sexueller Missbrauch der Abhängigen, persönliche Bereicherung)

Machthaber
- Der Souverän - früher der Fürst (in vielen Gesellschaften auch heute noch. Der „absolute“ Herrscher)
- dann der Staat (in vielen Gesellschaften auch heute noch. - Der „absolute“ Staat) - dann das Volk (in demokratischen Gesellschaften)
Heute (in aufgeklärten Gesellschaften) auf der Basis einer Verfassung, die die unveräußerlichen Rechte der Bürger definiert und deren Einhaltung kontrolliert
- Management-Macht - domestizierte Form der Macht basierend auf der Schaffung bzw. der effizienten Handhabung der Entscheidungsstrukturen

Macht-Strategien
-Machterwerb
- durch Gewährung / Ernennung - durch Wahl - durch List („teile und herrsche“, „Heirat“, „Seilschaften“, „wegloben“, Defamierung u.a.) - durch Gewalt (gewaltsames Ausschalten von Widersachern / Widerständen durch Putsch, Mord, Revolution, Krieg)
-Machterhalt
- durch Bestätigung - durch Wiederwahl - durch List (s.o.)
- durch Gewalt (s.o.)
-Machtvermehrung
- durch Gewährung / Ernennung
- durch Wahl
- durch List (s.o.) - durch Gewalt (s.o.)

Der Preis der Macht
Machtvermehrung geht stets
-
zulasten Dritter

und ist damit

-
stabilitätsgefährdend und
-
friedensgefährdend.

Für diejenigen, die lange Zeit Macht ausgeübt haben, ist Aufhören, Macht abgeben, fast wie sterben. Ohne ihre Macht und ihre Machtstrukturen sind sie oft hilflos. Nobody’s. Unfähig, aus sich selbst heraus die Freiheit zu nutzen, aus ihrem Leben etwas zu machen. Sie müssen eingebunden sein in einen Apparat, eine Organisation, in bestimmte Abläufe, in Rituale. Mit „Nick-Eseln“ um sich herum. Darum versuchen sie oft, ihren Abgang mit allen legalen und oft auch illegalen Mitteln zu verhindern bzw. so lange wie möglich hinauszuschieben.

Die hohe Kunst
Macht über andere ausüben – Macht über sich selbst haben Niemand sollte Macht über andere ausüben dürfen, der sich nicht selbst im Griff hat (und das sind die Wenigsten)!

Ziel im Umgang mit der Macht
Abschaffung: unrealistisch.

Daher:

Gleichgewicht der Kräfte (Mächte)




Oxford, Januar 2006









“LumpenBürger“

Ich klage an:

- die Politiker
deren Politik nichts anderes ist
als eine Mischung aus Unterhaltung und Propaganda,
eine Reduzierung politischer Themen auf "Personality Shows",
Egotrips und opportunistisches Gelaber

- die Medien
mit ihrem faktischen Medienmonopol, das
- im Dienste der politischen Interessen der Konzerne steht
- eine schleichende Gehirnwäsche der Bürger zum Ziel hat
und getreu dem Motto "nur eine schlechte Nachricht ist eine gute Nachricht"
- die Stimmung in unserem Lande manipuliert,
- die Leistungen unserer Bürger schlecht macht
- und ihnen insgesamt den Stolz nimmt und ihnen das Leben in unserem Land vermiest.
- die Politiker, Medien, Wirtschaftsführer und Interessenverbände
- der bewussten und gezielten Volksverdummung
- der Verfolgung egoistischer, materieller, und ideeller machtpolitischer Ziele
- zum eigenen Wohle,
- zum Wohle ihrer Parteien
- ihrer Auflagen
- ihrer Kapitaleigner
- ihrer Clientèl
- aus Machtgier
zulasten des Allgemeinwohls

- die Menschen "wie Du und Ich"
-denen es zu gut geht, als dass sie sich davon etwas annehmen müssten
- die nichts für ihre Bildung tun und all den Schwachsinn, den Stumpfsinn, den Blödsinn konsumieren und auch noch "Hurrah" schreien
- die zu faul und zu gleichgültig sind,
um auf die Straße zu gehen und sich gegen diese Missstände zu erheben

Die Zeit ist reif.



Haan, Februar 2007








Thorsten's Wunschzettel


Die menschliche Individualisierung, die wirtschaftliche und gesellschaftliche Globalisierung, die Wirtschaftshörigkeit der Politik, die Eitelkeit und die Machtversessenheit der Politiker, die abnehmende Bedeutung der Kirche haben dazu geführt, dass unsere über viele Jahrzehnte gewachsene Wertewelt nicht mehr existiert. Werte, wie Integrität, Loyalität, Zuverlässigkeit, Ehrfurcht, Demut, Anstand und Sitte, Höflichkeit, Respekt vor den Ahnen, Gleichwertigkeit aller Menschen, soziale Verpflichtungen gegenüber der Gesellschaft, von der man selbst ein Teil ist, wurden geopfert. Von Individuen, von Firmen, von Verbänden. Geopfert dem shareholder value, dem Aktienkurs, der Rendite, dem Geld, dem Ehrgeiz, der Macht.
Ich bin kein religiöser Mensch, deshalb möchte ich nicht der Blasphemie verfallen und die 10 Gebote neu erfinden aber ich wünsche mir, dass alle Menschen, die meiner Meinung sind, so wie ich den Mund aufmachen und denjenigen ihre Meinung sagen, die durch ihr Verhalten und durch ihre Worte dafür gesorgt haben und auch heute noch dafür sorgen.

Und ich wünsche mir,

1. dass jeder jedem den gleichen Wert als Mensch beimisst, unabhängig von Herkunft, Stand, Besitz und Anschauung

2. dass wir stets und ständig die gebotene Pietät aufbringen, die Würde unserer Mitmenschen zu achten und die Grenzen der eigenen Selbstschätzung zu erkennen

3. dass wir stets und ständig Höflichkeit, Anstand und Sitte bewahren (eine Gesellschaft ohne ethische Werte, ohne humane Umgangsformen und ohne Ehrfurcht vor dem "Unerklärlichen" ist nicht menschlich)

4. dass die Gleichbehandlung der Geschlechter von allen ernst genommen und vorbehaltlos unterstützt wird (in der Gesellschaft, in der Wirtschaft, in der Politik, in der Kirche, in der Familie)

5. dass wir Loyalität der Gesellschaft gegenüber üben, zu der wir gehören (Rechte und Pflichten wahrnehmen und die Gesetze beachten)

6. dass sich jeder verpflichtet fühlt, zu lernen, sich zu bilden und nie aufhört, sich weiterzubilden (Liebe, Wissen und Bildung ist der Schlüssel zur humanen Gesellschaft)



7. dass wir lernen, Unterschiede nicht als unerwünschte Abweichung zu bekämpfen sondern als willkommene Bereicherung zu begrüßen

8. dass wir lernen, im Einklang mit der Natur zu leben

9. dass wir klug genug werden, um ideelle Werte über materielle Werte zu stellen

10. dass wir uns stets bewußt sind, dass wir unser Heute den Menschen von Gestern verdanken



Haan, April 2007





Gezinkte Karten

TH-Aphorismus:
"Wer andere mit den eigenen Maßstäben misst, der spielt mit gezinkten Karten".

Man bewertet, (be-/ver-)urteilt ohne in die Tiefe zu gehen, ohne anzuhören, ohne zu analysieren, ohne selbstkritische Reflektion.
Zum Beispiel, wenn man den Partner danach bewertet, inwieweit er den eigenen Vorstellungen entspricht.
Besonders kritisch, wenn der Bewertende zu Perfektionismus neigt.
Er weiß, was falsch und was richtig ist, was man tut und was man nicht tut, und er ist davon überzeugt, dass es dazu keine Alternative gibt.
Gefährlich, gefährlich.
Diesen Spieltisch sollte man schleunigst verlassen.

Haan
Juli 2017






BildungsNotstand

 
Immer wieder stelle ich fest, dass Bildung mit Wissen verwechselt bzw. gleichgesetzt werden. Bildung beinhaltet Wissen, ja.
Aber Bildung ist wesentlich mehr.
Zum Beispiel „sich in jeder Situation angemessen benehmen können“, „sich in jeder Situation angemessen ausdrücken können“, „sich in Kunst wie Musik, Malerei, Literatur auskennen, McDonald, PC-Ballerspiele und gewisse TV-Sender nicht als Kultur missverstehen“, die ethischen und moralischen Grundwerte unseres und anderer Kulturkreises kennen und die eigenen auch vorleben, für sie einstehen und anderes mehr.
Mag sein, dass wir in Deutschland einen „Wissens-Notstand“ haben aber wohl mehr noch einen Bildungs-Notstand“.
Die OECD-Studien einschließlich der PISA-Studie fragen Wissen ab, nicht Bildung. Und auch in den Schulen und auf den Hochschulen wird primär Wissen vermittelt, kaum Bildung.

In der jüngsten OECD- Studie heißt es, „dass zu wenig junge Mädchen und Jungen einen Hochschulabschluss anstreben würden, und dass dieses „Humankapital“, also die Leistungsfähigkeit des einzelnen Menschen, der Schlüsselfaktor für Produktivität, Wirtschaftswachstum und steigenden Lebensstandard sei“.
Abgesehen davon, dass ich es schrecklich finde, menschliche Fähigkeiten mit kapitalistischen Begriffen wie „Humankapital“ zu belegen, kann der Wert eines Hochschulabschlusses ja wohl nicht einzig darin gesehen werden, inwieweit er die kapitalistisch definierte volkswirt-schaftliche Leistungsfähigkeit eines Menschen steigert und ein Mensch zum Hochschulstudium mit dem Argument geködert wird, dass sich ein Hochschulabschluss lohnt, weil anschließend mehr verdient wird.
Kein Wunder, wenn es bei uns an Bildung mangelt, wenn diese Werte „über alles“ gestellt und andere nicht einmal erwähnt werden. Außer volkswirtschaftlicher „Leistungsqualität“ gibt es ja auch noch (Gott sei Dank) menschliche „Lebensqualität“, oder?
Die Wahrscheinlichkeit nicht arbeitslos zu werden, heißt es, steigt mit dem Grad der Ausbildung. Das ist wohl richtig. Es heißt weiter, dass die Bundesregierung anstrebt, dass 40% eines Jahrgangs einen Hochschulabschluss erreichen und dass der Zugang zu Unis und Fachhochschulen leichter und die Abbruchquote verringert werden soll. Ich finde, dies sind erstrebenswerte Ziele.

Wie aber soll man sie erreichen? Als Schwachpunkt der heutigen Situation wird in dem Artikel jetzt „die geringe soziale Durchlässigkeit des Systems“ angeführt und auch, dass dieser „Missstand“ bereits in den Jahren zuvor in der Pisastudie angeführt wurde. „Nur 16% der Studenten in Deutschland haben einen Arbeiter als Vater“, heißt es da. Also, was soll denn dieser Unsinn? Soll es ein Ziel sein, dass künftig mehr Studenten Arbeiter als Väter haben oder wollen wir mehr Akademiker? Die Tatsache, dass der Anteil studierender „Arbeiterkinder“ bei uns niedriger ist als anderswo lässt doch im Umkehrschluss darauf schließen, dass bei uns bereits mehr „Akademikerkinder“ studieren als anderswo.
Und wenn wir noch mehr Akademiker haben wollen (weil wir sie dringend brauchen), dann steigt in Zukunft der Anteil Studierender mit akademischen Vätern weiter.
Und damit ganz generell unser Bildungsniveau. Was ist falsch daran? Was soll dieser Ansatz klassenkämpferischen Unsinns „Arbeiter/Blauhemden gegen Angestellte/weiße Kragen“? Politische, linke Ideologie!
Und die Zugänge zu den Unis/Fachhochschulen erleichtern? Vielleicht so, wie man es in Schweden gemacht hat?


Indem man die Abiturprüfungen leichter gemacht und damit das generelle Anforderungs-/Leistungsniveau abgesenkt hat (sollten wieder mehr Gesamtschulen eingeführt werden, wird auch das passieren)?

„Als Problem wird gesehen“ (so wird OECD-Generalsekretär Gurria zitiert), „dass die Eltern in Deutschland für die frühkindliche Erziehung zahlen müssten und die öffentliche Hand die Hochschulen finanziere“. Was soll das nun schon wieder heißen? Soll es umgekehrt sein? Sollen Eltern oder öffentliche Hand alles finanzieren? Auch die „Öffentliche Hand“ sind die Eltern! Und die Finanzen sind die Steuergelder der Eltern! Als ob das finanzielle Problem die Hauptursache unseres Bildungs-/Wissensproblems wäre!
Gelobt wird von Gurria das deutsche duale Bildungssystem (Schule und Berufsausbildung / Lehre). 80% können in Deutschland diese Ausbildung vorweisen gegenüber nur 68% im Durchschnitt der OECD-Länder. Und genau dieses duale Ausbildungssystem, dass es kaum in einem anderen EU-Land gibt, steht jetzt in Brüssel auf der Abschussliste!!! Vereinheitlichung des Ausbildungssystems, heißt das. Besser hieße es wohl: Nivellierung nach unten.

Ich träume von einem qualifizierten, differenzierten, einigen Europa, nicht von einem vereinheitlichten Europa bei dem die Mehrheit für eine Nivellierung nach unten sorgt. Ich möchte meinen, wir alle sind uns darin einig, dass der Schlüssel für die Menschheit, für Lebensqualität, für sozialen und wirtschaftlichen Fortschritt, für Frieden, für Freiheit der Rede und der Gedanken, für Gleichwertigkeit der Geschlechter, primär in der Bildung (die Wissen beinhaltet) liegt.

Damit können die hochschulfähigen Kinder von heute und deren Eltern nicht der primäre Ansatz für eine deutliche und anhaltende Verbesserung der Situation sein.
So traurig das ist, aber für diese ist es schon zu spät.
Auch für diejenigen Eltern, die heute Kinder in die Welt setzen, ist es schon zu spät! Vielleicht aber noch nicht für ihre Kinder. Einigen der materiell Armen kann vielleicht noch durch finanzielle Unterstützung (Kindergartenfreiheit, freies Lernmaterialien usw.) und einigen Bildungsarmen durch qualifizierte Lernhilfe (mehr und qualifizierte Lehrkräfte, die sich ganztägig um die Kinder kümmern und sie so den gleichgültigen bis bildungsfeindlichen Einflüssen von Eltern und Umwelt entziehen) geholfen werden. Dafür muss sich allerdings auch das Ansehen, die Wertigkeit des Lehrerberufs in unserer Bevölkerung zum Besseren wenden.

Der langfristig erfolgversprechendste Ansatz so erscheint mir, sind die Kinder von heute in ihrer Rolle als Eltern von morgen. Nur, wenn es ausreichend viele gebildete Eltern gibt (übrigens auch und insbesondere bei den Migrationsfamilien), die Kinder in die Welt setzen und diese auch aus Einsicht in den Wert von Bildung auf die höheren Schulen, Unis, Fachhochschulen schicken, die auch ihre finanziellen Investitionsentscheidungen mit Hinblick darauf lenken (Bildung der Kinder wichtiger nehmen als das 2. Auto, den 2. Urlaub) dann haben wir (wie auch jedes andere Land) eine faire Chance auf generelle höhere Bildung, auf mehr Lebensqualität, auf bessere Politiker, auf bessere Journalisten, auf ausreichenden Nachwuchs an qualifizierten Berufsanfängern aus denen dann auch Managern hervorgehen, die sich nicht nur fachlich sondern auch menschlich für höhere Aufgaben qualifizieren.
Alles andere ist und bleibt nur dummes politisches Geschwätz zwecks Stimmenfang.
Fast sollte man meinen, bestimmte Kreise aus Politik und Wirtschaft wollen gar keine Änderung. Ungebildete Menschen fallen ja so leicht auf leeres Gerede (sei es in der Werbung, sei es in den Wahlreden) herein und sichern so ihre Machtpositionen.


Haan, 25. September 2007






Widerstand ist aller Tugend Anfang


Man muss es sich leisten können. Man muss es sich leisten wollen. Man muss es einfach tun. Sich verweigern.
Sich entziehen. Sich entscheiden.
Ich habe mich entschieden. Ich lese es einfach nicht mehr. höre einfach nicht mehr hin.
In der Zeitung. Im Radio. Im Fernsehen. Bei den Leuten.
Immer nur kritisch. Immer nur pessimistisch. Immer nur negativ.
Früher, als die Kirche noch im Dorf stand, da "menschelte" es noch.
Auch, als das Dorf dann Stadt und die Stadt Land wurde, war es noch erträglich.
Aber schon mit Europa und ganz besonders jetzt im Rahmen der Globalisierung,
im Zeitalter der globalen Medien, des Internets, ist es nicht mehr auszuhalten. Ich meine das so, wie ich es sage.
E S I S T N I C H T M E H R A U S Z U H A L T E N !

Oder bist Du schon so "cool", so abgebrüht, so entfremdet, entseelt?!

- Mutter ermordet ihre 3 Söhne
- Vater ermordet seine Frau und 2 Kinder
- Kind ermordet seine Geschwister
- Priester vergeht sich an Kindern
- zerstückelte Kinderleiche in der Tiefkühltruhe entdeckt
- Erdbeben in Japan fordert 275 Todesopfer
- Erdrutsch in Peru begräbt Dorf mit 250 Einwohnern
- Benzinpreis bald bei 2 Euro
- Waldbrand um Athen fordert 75 Menschenleben
- Schiff mit 25 Mann Besatzung im Pazifik gesunken
- Kind von Dobermann angefallen und lebensgefährlich verletzt
- Flugzeugabsturz im Jemen fordert 125 Menschenleben
- Soldaten foltern nackte Kriegsgefangene mit Stromschlägen
- Panik in Mekka. 100 Menschen zu Tode getrampelt
- Tribüneneinsturz im Fußballstadium. 12 Tote, 55 zum Teil schwer Verletzte
- Canberra/Australien: Dingos rauben Kleinkind
- Philippinen: Wirbelsturm fordert 25 Tote
- Ölpreis jetzt bei 70 Dollar/Barrel
- Florida: Hurrican "Toledo" deckt ganze Siedlung ab. Bisher 8 Tote.
Unter den Trümmern werden noch viele Tote vermutet
- Darfur: Täglich verhungern 125 Menschen, überwiegend Kinder
- Golf von Bengalen: Monsunregen spült ganze Dörfer weg. Bisher 550 Tote
- Kursrutsch an der New Yorker Börse. Teilweise Einbrüche von 10 und mehr Prozent

-
Schwere Unwetter in China: Zeichen der zunehmenden Erderwärmung
- Klimaschäden in der ganzen Welt
- Die Inflation steigt im November erstmals wieder auf über 3 %
- Deutsche Telecom kündigt Massenentlassung an
- Bertelsmann-Chef gefeuert
- Bush will Iran-Krieg
- Dorsch vom Aussterben bedroht
- Vulkanausbruch auf Island bedroht Siedlung mit 120 Häusern
- Puma aus dem Wuppertaler Zoo entlaufen
- Kein deutscher Verein mehr in der Champions-League
- Benezir Bhuto in Pakistan ermordet

So geht das JEDEN Tag. Die ganze Woche. Jeden Monat. Das ganze Jahr.

Und da soll man ein fröhlicher Mensch bleiben? Optimist sein?
Spaß am Leben haben?
Sich auf die morgentliche Zeitung freuen?
Sich regelmäßig informieren und Nachrichtensendungen hören/sehen?

Bleibt mir bloß weg. MIR REICHT'S. ICH STEIGE AUS!

Tatsächlich geschieht nämlich auch noch Gutes in dieser Welt. Regelmäßig.
Jeden Tag. Jede Woche. Jeden Monat. Überall.
Nur: "Gute Nachrichten verkaufen sich schlecht".
Nochmal: "Gute Nachrichten VERKAUFEN sich schlecht".
ALSO: Nachrichten sind eine Ware. So wie Butter, Fleisch, Auto, Computer.
Und die Nachfrage bestimmt das Angebot. Die Nachfrage sind wir.
Du - und Du - und Du - und ich.
Wir wollen uns also in all diesen schlechten Nachrichten "baden".
Wir bezahlen dafür.

Man muss es sich leisten können. Man muss es sich leisten wollen. Man muss es einfach tun. Was?
Sich verweigern. Sich entziehen. Sich entscheiden.

Ich habe mich entschieden. Ich lese es einfach nicht mehr. höre einfach nicht mehr hin.

Beschäftige mich nur noch mit dem Guten, dem Schönen, dem Angenehmen.

Beim Zeitung lesen, beim Radio hören, beim Fernsehen, beim Umgang mit den Menschen.
Vielleicht kann ich ja auch andere davon überzeugen.


Haan, 2007



Reichtum privatisieren - Armut sozialisieren


Früher hieß es "Gewinne privatisieren - Verluste sozialisieren".
Das bezog sich auf privatwirtschaftlich geführte Unternehmen (wenn marode, insolvente privatwirtschaftliche Unternehmen mit Hilfe des Staates, d.h. der Steuergelder aller Bürger, durch Lohn-/Gehaltsverzicht der Mitarbeiter, durch niedrigere Tarifabschlüsse, durch staatlich geschützte Aussetzung von Zahlungsverbindlichkeiten usw. vor dem Untergang gerettet wurden (Motivation: Sicherung der Arbeitsplätze).
Gelang dies und machte das Unternehmen später wieder Gewinne, bestand keine gesetzliche Verpflichtung der Wiedergutmachung, der Rückzahlung.
Na, und freiwillig? Das ich nicht lache. Der Staat/die Bürger zahlen –
die Eigentümer/Aktionäre kassieren.
Heute gilt dies sinngemäß auch für Privatpersonen. Die Reichen, selbst wenn sie kein anderes Einkommen haben, kassieren die Dividenden, die Zinsen, die Wertsteigerungen ihrer Vermögensanlagen und werden reicher und reicher. Der inzwischen stark reduzierte Mittelstand hat schon seit 10 Jahren keine Lohn-/Gehaltszuwächse mehr zu verzeichnen, inflationsbereinigt hat er heute sogar weniger als vor Jahren. Den Armen geht es genauso und von den Niedrigstlöhnen können sie nicht leben und nicht sterben, sie sind auf staatliche Unterstützung d.h., auf Steuergelder angewiesen. Und werden immer ärmer.


In dieser Situation stellt sich ein Guido Westerwelle doch tatsächlich hin (FDP Parteitag - "Dreikönigstreffen" im Januar 2008) und wirft der Regierung (CDU/SPD) vor, für sie sei Umverteilung wichtiger denn Gewinne machen. Ihm sollte man für die nächsten Jahre seine Diäten auf "Niedrigstdiät" setzen.
Wann hat denn endlich ein Politiker (auch mal ein CDU Politiker) den Mumm, diesen Politikern und solchen Arbeitgebern, die mit Entlassungen/Arbeitslosigkeit drohen, in aller Deutlichkeit und Dringlichkeit zu sagen, dass wir in diesem Land nicht an Unternehmern interessiert sind, die Lohnzuschüsse vom Staat fordern, um diese dann als Gewinn einzusacken.

Wenn Unternehmer und Führungskräfte mit gutem Gewissen ihre Spitzengehälter kassieren wollen,
dann müssen sie auch sicherstellen, dass ihre Beschäftigten von anständiger Arbeit anständig leben können.
Sonst wird man es ihnen nicht nur neiden, sondern eines Tages wegnehmen.


Zu recht!



Haan, Januar 2008




Passt, passt nicht

Sozialer Zusammenhalt - Globale Mobilität
Soziales Gewissen - Materielle Ideale
Soziales Miteinander - Soziales Gefälle
Soziale Verantwortung - Eigenwohl vor Gemeinwohl
Niedriglöhne und "Null"-Runden - Wachstum des privaten Verbrauchs
Niedrigstpreise - Spitzenqualität
Forderungen an den Staat - Steuerflucht
Expertenmangel - Frühpensionierung von Fachleuten
Wirtschaftswachstum - Armutswachstum
4-Euro-jobs - private Altersvorsorge
Eigenverantwortung - Überreglementierung
Bescheidenheit - Konsumieren
Sicherheit - Straffreiheit
Bildung - Bild-Zeitung
Menschenwürde - Ausbeutung
Gleichberechtigung der Geschlechter - Abhängigkeit vom Mann
Globale Wirtschaft - Kapitalismus
Familienförderung - Diskriminierung der Hausfrau und Mutter
Rückläufige Bevölkerungszahl - Steigender Staatshaushalt
Demokratie - George W. Bush
Freiheit - Religion
Nächstenliebe - Kapitalismus



Haan, Januar 2008


Bildung


- WISSEN
- durch Lernen
- durch Aus- und Weiterbildung
- immer
- das ganze Leben
- in Eigeninitiative

- BENEHMEN
- durch ein gebildetes Elternhaus
- durch Vorbilder
- durch Umgang mit gebildeten Menschen
- durch aktives Lernen

- MITDENKEN
- durch Wissen
- durch Bildung
- durch analytische Fähigkeiten
- durch die Fähigkeit zur Abstraktion
- durch Reflektion
- aus Verantwortung
- aus Spaß am Denken

- MITVERANTWORTUNG
- für die Gestaltung der eigenen Person
- für die Gestaltung des eigenen Lebens
- für den Nächsten
- für ein humanes und respektvolles Miteinander
- für die Menschenwürde eines jedes Einzelnen
- für die Gestaltung des Gemeinwesens

- SELBSTBEWUSSTSEIN
- positive Grundeinstellung
- positives Denken
- „Ja“ zum Leben
- „Ja“ zu sich selbst
- „Ich bin o.k., Du bist o.k.“
- konstruktive Kritik

- ZIVILCOURAGE
- sich aktiv einsetzen für die Einhaltung, für den Schutz, für die Verteidigung
der persönlichen Werte und der Werte der frei gewählten Gemeinschaft


Haan, Mai 2008







Lebensgemeinschaften, Ehe und Familie


- Gesellschaftspolitisch ist nicht die Ehe wichtig, sondern die Familie.
Die Familie (Mann, Frau, Kind) ist die kleinste soziale Gemeinschaft und die
Zelle, in der
a) das Überleben der Menschheit (durch Kinder) gesichert und
b) das Zusammenleben mehrerer Menschen (in durchaus nicht immer
spannungsfreien aber doch selten existenzbedrohenden und in der Regel
doch liebevollen Lebensumständen) geübt werden kann.

Die Form der „Familie mit Trauschein“ sollte der Frau und den Kindern eine
Art Versorgungssicherheit geben, die allerdings durch Scheidung und durch
testamentarische Verfügung stark eingeschränkt oder gar aufgehoben
werden konnte. Es war in früheren Zeiten wohl eher der gesellschaftliche
Druck (Ansehen, Ehre, Kirche), der für länger anhaltende (meistens auch
dauerhafte) Versorgungssicherheit sorgte.
Mit dem Wegfall dieses gesellschaftlichen Regulativs kann der Sinn der
„Familie mit Trauschein“ durchaus infrage gestellt werden. Tatsächlich treten
Lebensgemeinschaften „ohne Trauschein“ mehr und mehr an die Stelle der
klassischen Ehe.

- Wenn Lebensgemeinschaft (egal ob mit oder ohne Trauschein), dann sollte
sie mit einem Vertrag gebildet werden, der den Lebensentwurf beider
Partner dokumentiert (wie wird die Arbeitstätigkeit, die Kindererziehung,
der Haushalt geregelt, wem gehört das eingebrachte, wem das
hinzuverdiente Geld, usw.).
Frau oder Mann, die keinen Beruf haben oder die bereit sind, ihren Beruf für
die Gemeinschaft aufzugeben, sollten darin auch eine finanzielle Regelung
für den Fall einer Trennung treffen. Ich denke dabei, an die Bildung einer
„Trennungsrücklage“, die durch monatliche PFLICHT-Einzahlungen auf ein
spezielles Konto gebildet wird. Hierbei sollte ein degressiver (in den
Anfangsjahren höher) Prozentsatz von den gemeinsamen Einkünften
festgelegt werden d.h., der absolute Betrag variiert mit der Höhe der
Einkünfte.
Dieses Konto ist für beide Partner gesperrt. Die Frau bzw. der Mann kann erst
dann darüber verfügen, wenn eine rechtskräftige Scheidungsurkunde
vorliegt.
Man kann auch vereinbaren, dass das Konto nach 20 Jahren oder nach der
„Silberhochzeit“ auf jeden Fall aber zu jeder Zeit im gegenseitigen
Einvernehmen aufgelöst und dem gemeinsamen Vermögen wieder
zugeschlagen werden kann.
So kann der „materielle Rückschritt/Abstieg“ eines Lebenspartners verhindert
zumindest aber abgefedert werden.
(mit oder ohne Trauschein: sofern beide Partner arbeitsfähig sind, ist nach
heutiger Gesetzgebung ein Partner nur noch für die Kinder
unterhaltspflichtig. Bestand hat allenfalls noch die Regelung, nach der der in
der Gemeinschaft nicht berufstätige Partner später einmal anteiligen
Anspruch auf die Altersrente des berufstätigen Partners hat).


Haan, April 2008






Tibet
oder „Gute Nacht Abendland“

Bis 1240 war Tibet ein autonomes Königreich.
Seit 1240 gehörte Tibet zum Mongolischen Reich.
Seit 1750 gehört Tibet zu China,
(mit Ausnahme der Zeit von 1910-1950, in der die Engländer (Indiens Kolonialherren) die Schwächephase Chinas (ebenfalls den Kolonialmächten England, Frankreich, Deutschland, Japan ausgeliefert) nutzten, Tibet (zu dieser Zeit praktisch Britisches Protektorat) in die Unabhängigkeit zu entlassen).

Tibet war ein religiöser Feudalstaat. Das System war durch die Vereinigung von Politik und Religion gekennzeichnet. Der Dalai Lama war sowohl geistlicher als auch weltliches Oberhaupt. Die tibetische Regierung bestand aus hohen geistlichen Würdenträgern und Adligen.
95% der tibetischen Bevölkerung waren Leibeigene und Sklaven, die von Beamten, Klöstern und Adligen abhängig waren. Sie hatten keinerlei persönliche Freiheit. Die Leibeigenen durften nach Belieben beschimpft, geprügelt, verkauft, verschenkt, eingesperrt oder hingerichtet werden. Im Gesetz stand geschrieben, dass die Menschen vor dem Gesetz nicht gleich waren.

Das unter „Mao“ wieder erstarkte China hat Tibet dann wieder
„eingemeindet“ und die Leibeigenschaft abgeschafft.
Den Tibetern ging es wirtschaftlich und hinsichtlich ihrer Infrastruktur noch nie so gut wie heute und ob die oben beschriebene Leibeigenschaft im religiösen Feudalstaat einem Leben im kommunistischen Chinas mit zugegeben unzureichender Meinungs- und Pressefreiheit vorzuziehen sei, das möchte ich einmal dahingestellt sein lassen. Noch dazu, wo mir die langfristige Perspektive z.Zt. eher für denn gegen eine weitere kontinuierliche Öffnung Chinas spricht.
Vor der Gefahr ständiger Rückschläge muss allerdings gewarnt werden.

Vor einigen Jahren hat das Olympische Komitee die Austragung der Olympischen Spiele 2008 nach China vergeben. In eben dieses China mit seinen regelmäßigen Verstößen gegen die Menschenrechte, mit unzureichender Meinungs- und Pressefreiheit. Mit anderen Worten: die westliche Welt hat dieser Entscheidung mit getroffen!
(1980 gab es ja auch schon Olympische Spiele in der früheren Sowjetunion, die allerdings von vielen Staaten wegen des Einmarsches der Sowjetunion in Afghanistan boykottiert wurden). Ironie des Schicksals: Heute stehen die Truppen der USA und der NATO, einschl. deutscher Truppen in Afghanistan!) und niemand würde deswegen die Olympischen Spiele in einem dieser Länder boykottieren! In Tibet nutzt man nun die Gelegenheit, die Aufmerksamkeit der Weltöffentlichkeit auf die chinesische „Fremdherrschaft“ und den Anspruch der Tibeter auf Souveränität bzw. mehr Autonomie zu lenken. Protestieren – Demonstrieren – provozierte Gewaltanwendung und schon hat man die westliche Presse und die humanistisch-idealistisch geprägten Menschen auf seiner Seite. Bingo!
Das Land des netten Dalai Lama,
das Ursprungsland des Buddhismus,
das Shang-Gri-La, das Paradies,
das Reine Land,
das Land der Wiedergeburt,
das Land der Verheißung.

Die „68er“ und „Flower-Power“ lassen grüßen.

(Warum gerade) in Deutschland redet man sich die Köpfe heiß. Auf der Straße, in den Medien, in Talk-Shows, im Parlament. Wer kann, kann nicht – darf, darf nicht – muss, muss nicht den Dalai Lama empfangen?
Wer in denn empfängt, was ist seine/ihre Motivation? Seine Intention? Was kann, was darf, was muss er/sie ihm sagen oder nicht?!
Und China! Und die Olympischen Spiele. Drohen! Sanktionen! Boykott der „Spiele“! Alles für Tibet.
Das ganze Instrumentarium. Tagelang. Wochenlang.
Und vor lauter Rufen nach mehr Menschenrechten für Tibet vergessen (fast) alle, dass Tibet ein Teil Chinas ist und dass die Menschenrechtssituation in China die gleiche ist, wie in Tibet. Aber gegen China protestieren, das will wohl keiner. Zu viel steht auf dem Spiel. Da hat Tibet Pech gehabt.
Und dann kommt – Gott sei Dank – das schreckliche Erdbeben in China. Und das Mitleid. Und die Spenden. Und nun ist Tibet erst mal wieder „OUT“ und China „IN“. Bis zum nächsten Grund, den einen zu unterstützen und den anderen zu verdammen.
Und wo bleibt die tägliche Selbstkritik, die Kritik am Westen, an uns und insbesondere an den USA, durch deren Zwangsbeglückungs-Kriege und andere Maßnahmen täglich Menschen sterben und nicht nur Soldaten, auch Zivilpersonen, Mütter und Kinder! Heute!
PRESSE! ÖFFENTLICHKEIT! MENSCHEN! AUFWACHEN!


Aber wieder einmal zeigt sich:
Kritisiert wird alles, was von der westlichen Kultur, Religion, Wirtschaftsform, Gesellschaftsform, Moral abweicht und den eigenen Interessen im Wege steht. "Wir sind o.k., ihr seid nicht o.k.“

Demokratie im Sauseschritt. Notfalls mit Waffengewalt. Auch wenn die Betroffenen mit Demokratie gar nichts anfangen können oder sie nicht wollen. Zwangsbeglückung!

Genau die Anmaßung, die Arroganz, die Überheblichkeit, der Rassismus, der Fanatismus des Westens, der die USA und andere dazu verleitet, Regierungen zu „machen“ und zu stürzen, missionarische Kriege zu führen und alle Mittel zu heiligen, die dem eigenen Machterhalt und den eigenen Interessen dienen.


Gute Nacht Abendland!



Haan, Mai 2008






WahlBetrug


„Wenn wir gewählt werden, dann tun wir....., dann machen wir....., dann ändern wir....., dann wird es dies nicht geben, dann wird es das nicht geben, dann können Sie sich darauf verlassen, dann...... usw. usw.
In den Augen der Wähler sind das alles nicht nur ,leere Versprechungen‘ sondern es ist der stetige Beweis für die Unlauterkeit der Politiker, die so etwas sagen ja, noch mehr, es dokumentiert die Unlauterkeit der Politik schlechthin. Und darüber hinaus zeigt es eine Wähler verachtende Einstellung (,ihr wollt es doch nicht anders‘, ,mit euch kann man es doch machen‘, ,ihr seid eben so dumm‘).
Und dabei wäre es so einfach, nur solche Versprechen abzugeben, die man auch einhalten kann.
Man kann ja auch sagen: „Wenn wir die absolute Mehrheit (im Bundestag und im Bundesrat) bekommen, dann tun wir..., dann machen wir...., usw. usw.
Oder: „Für uns gibt es keine Koalition mit einem Partner, bei dem wir nicht dieses oder jenes Ziel verwirklichen können und darüber hin aus werden wir uns dafür einsetzen, dass......“.
Oder: „Diese Partei kommt für uns als Koalitionspartner nicht infrage“.

Und: Die Parteien könnten in den Medien und per Handzettel eine Aufstellung ihrer Wahlziele, Wahlversprechen und -absichten veröffentlichen mit dem Hinweis:
„Wir versprechen, uns regelmäßig und öffentlich unseren Wählern zu stellen, um Rechenschaft darüber abzulegen, ob bzw. in wie weit wir unsere Versprechen eingehalten haben“ (evtl. durch eine unabhängige Kommission).

Und dann: ,Nach den Wahlen‘:
Nach den Landtagswahlen/Kommunalwahlen in Sachsen, Thüringen und im Saarland 2009 hatte die SPD in allen 3 Ländern Anteile verloren, sie war in allen 3 Ländern unter
25 % gerutscht. Und da stellt sich der Peer Steinbrück hin und verkündet stolz:
„Das war ein guter Wahlsonntag für die SPD“.
Und dann führt er aus, das die SPD relativ gesehen weniger Stimmen verloren habe, als die CDU. Wie kann man sich nur so lächerlich machen. Wie kann man sich nur so verbiegen!
Shame on you!
Und da soll man nicht ,politikverdrossen‘? Ein Wunder, dass überhaupt noch 50% der Wähler zur Wahlurne gehen.
Ich weiß, es gibt jetzt genügend Menschen, die sagen: „Thorsten, Du hast das ganze nicht verstanden. Genau das zeichnet einen ,guten‘ Leader (ich mag das Wort ,Führer‘ nicht) aus. Er kann aus einer Niederlage einen Sieg machen“.
Auch denen kann ich nur sagen: „Shame on you!“

Und auf ein letztes Wort:
Welcher Wahlbetrug ist wohl schlimmer: der, in dem Stimmen falsch ausgezählt werden oder der bei dem Wahlversprechen in der vollen Absicht abgegeben werden, sie nach der Wahl nicht einzuhalten?

(Haan, Herbst 2009)





Kleiner Mann was nun?

Ich wurde geboren als ,Arbeiterkind‘. Mein Vater war Werkzeugmacher.
Ich wuchs auf als ,Kind in Armut‘, denn meine Eltern waren arm d.h., sie wussten in der Regel nicht, ob sie das Geld für Essen am nächsten Tag haben würden.
Ich bin als ,freier Mensch‘ erzogen worden, für den ethische Werte wie Treue, Zuverlässigkeit, Charakterstärke, Gutes tun, keine leeren Worthülsen waren.
Ich hatte immer eine Meinung und die habe ich auch vertreten. Auch gegen Widerstände.
Dann sogar am liebsten.
Ich bin ein freier Mensch und ich hasse Bevormundung jeder Art, egal durch wen.
Mein Vater hatte einen Lebenstraum: Die Familie auf der sozialen Stufenleiter ,nach oben‘ zu führen. Das erzählte er mir, kurz bevor er starb.

Als ich wählen durfte (damals erst mit 21), wählte ich ,liberal‘, FREI SEIN d.h., die FDP.
Später, im Berufsleben wurde ich ,Wechselwähler‘. Mal FDP, mal CDU.
Später dann, als ,Etablierter‘, wählte ich auch schon mal SPD.

Ich gehöre zu den ,Bessergestellten‘. Zu den Gebildeten. Zu den Privilegierten. Und ich tue alles, um diesen Status zu erhalten. Für mich. Für meine Familie. Und ich finde es eine unerhörte Frechheit, mit welcher Einstellung und/oder Gleichgültigkeit unsere Gesellschaft zulässt, dass das in der Nachkriegszeit mühsam errungene soziale Gleichgewicht aus den Fugen gerät. Ja, fast möchte man annehmen, es sei ihr scheiß egal.
Apropos Gesellschaft: Wer ist eigentlich ,Die Gesellschaft‘? Klar, das sind WIR („Wir sind das Volk“). Aber ist das wirklich so? Ich fürchte, dass ist erst dann so, wenn das Volk auf die Straße geht, und das Recht, das Volk zu sein, einfordert. So wie im Herbst 1989 in der DDR.
Und warum geht das Volk bei uns nicht auf die Straße?
Ich fürchte, weil es ihm (immer noch) zu gut geht und/oder weil es (immer noch) zu viel zu verlieren hat und/oder weil es Angst hat, auch noch das letzte zu verlieren:
Die Arbeit und damit das Geld und die Menschenwürde.
Die Reichen, die Wirtschaftsführer, die Politiker wissen das. Und sie nutzen das. Für sich.
Für die Macht. Für mehr Macht.
Die Reichen sorgen dafür, dass sie Reich bleiben bzw. noch reicher werden.
Und wir alle wissen, dass, wenn einer reicher wird, ein anderer ärmer werden muss.
Die Wirtschaftsführer sorgen für die geringst mögliche Mitarbeiterzahl, für Niedriglöhne im eigenen Land und für die Verlagerung von Arbeitsplätzen in Niedrigstlohnländer. Um Kapitalgeber zufrieden zu stellen. Um Kapitalgeber zu finden. Soziale Verantwortung? Ein staunender Blick.
Was für ein unsinniges Ansinnen. Dafür ist doch die Politik zuständig. Doch wenn die bereit ist, zu einem erheblichen Teil zur Finanzierung beizutragen, dann wäre man evtl. bereit zu erwägen, einen ,Sozialplan‘ aufzustellen.
Die Politiker versprechen den Reichen noch mehr Reichtum und den Armen bessere Zeiten.
So können sie an der Macht bleiben oder an die Macht kommen.
Natürlich wissen sie, dass sie ihre Versprechen nicht einlösen können. Absolute Mehrheiten gibt es schon lange nicht mehr bei uns. Und mit Koalitionspartnern muss man Zugeständnisse machen (die man vorher nicht so gut kennt und auch gar nicht wissen will).
Und dann sind da ja auch noch die Länder und der Bundesrat.

,Früher‘, so mag ich mich erinnern, da gab es eine Sozialdemokratische Partei, kurz ,SPD‘ und auch eine Gewerkschaft. Was heißt EINE, viele Gewerkschaften. Und sie alle kämpften für mehr soziale Gerechtigkeit. Für angemessene (später auch für noch kürzere) Arbeitszeiten. Für angemessenen (später dann auch für mehr) Lohn. Für angemessenen (später dann auch für mehr) Urlaub. Für Sicherheit (später dann auch für mehr Sicherheit) am Arbeitsplatz. Für die Gleichstellung von Mann und Frau am Arbeitsplatz. Für Betriebsräte. Für Mitbestimmung.
Für die Beteiligung der Arbeitnehmer am Kapital. Und das lief glänzend. Alle waren ,Happy‘.
Wo ist diese Partei (SPD) heute?
Wo sind diese Gewerkschaften heute?

Die SPD-Politiker sind etabliert, wohlhabend, sitzen in Aufsichtsräten der Wirtschaft, an leitenden Stellen und im Aufsichtsrat staatlicher und teil-staatlicher Unternehmen wie z.B. den Landesbanken, der Post, der Bahn, der Telekom, den Energieriesen, der Autoindustrie (VW-Niedersachsen) sie sind selbständig als Unternehmer, als Anwälte und/oder sind beratend tätig (wobei sie natürlich ihr durch ihre politische Tätigkeit erworbenes Wissen und ihre Beziehungen ,in den Dienst der Sache‘ stellen). Sie haben sich in den 80er und 90er Jahren vom Kapital einfangen lassen, neo-liberale Politik gut geheißen, vertreten, umgesetzt. Sie haben davon geträumt, eine noch größere Partei zu werden, eine bessere CDU zu sein.
12 Jahre ,an der Macht‘ (8 Jahre zusammen mit den ,Grünen‘, 4 Jahre zusammen mit der CDU) und das ist das Ergebnis! So haben sie nicht nur ihre Unschuld verloren, SIE HABEN SICH SCHULDIG GEMACHT.
SIE HABEN SICH VERSÜNDIGT. Versündigt an ihren Mitgliedern, an ihren Stammwählern, an ihren Wechselwählern, AN IHRER EXISTENZBERECHTIGUNG:
DEM SOZIALEN AUSGLEICH - DER SOZIALEN GERECHTIGKEIT !

DIe Gewerkschaften: nicht viel anders. Auch eingekauft und still gelegt.
,Kleiner Mann, was nun?‘

DANK SEI OSCAR.
Ein ,schlauer Fuchs‘, ein ,Vollblutpolitiker‘, ein ,Überzeugungstäter‘, dieser Oscar.
Und er hat da noch eine Rechnung zu begleichen.
Er gründet ,Die Linke‘. Und hat Erfolg. Gott sei Dank.
Der ,Kleine Mann‘ hat wieder eine ,Heimat‘.

Und die Schlechtmacherei von Links (SPD), Mitte-Links (Grüne), Mitte (FDP) und Mitte-Rechts (CDU/CSU), nichts als Angst. Angst, selbst noch mehr Stimmen zu verlieren d.h., die Macht zu verlieren bzw. nicht wieder an die Macht zu kommen. Angst, die eigene Politik ändern zu müssen, Angst es sich mit denen zu verderben, die ihnen nun schon so lange ein ,gutes Auskommen‘ verschafft haben.

Ich mag die Politik der ,Linken‘ nicht. Ich mag den Oscar und den Bsirski nicht so sehr (den Gysi schon eher).
Ich kann die Wagenknecht nicht ausstehen. Aber ich bin froh, das es ,Die Linke‘ gibt.
'Und ich kann all diejenigen Wähler der ,Linken‘ gut verstehen, die sich ihr aus Enttäuschung, aus Wut, aus Ohnmacht heraus von den etablierten Parteien abgewendet haben.
Ich wünsche mir, das ,Die Linke‘ noch etwas stärker wird.
Ich wünsche mir, das - eines nicht allzu fernen Tages - ,Die Linke‘ und die SPD wieder zusammenfinden (auf Augenhöhe) und dass es dann endlich wieder eine Partei des ,kleinen Mannes‘ gibt.
Ich wünsche mir das, weil ich und Du in dieser Gesellschaft von der wir ein Teil sind, nur in Frieden leben können, wenn wieder soziale Gerechtigkeit Einzug hält, wenn sich jeder Teil dieser Gesellschaft verpflichtet fühlt, zum langfristigen Gelingen dieses Gesellschaftsentwurfes beizutragen. Niemand darf sich davon los sprechen.
Schon gar nicht die Wirtschaft. Denn ohne Wirtschaft keine ausreichende Unabhängigkeit der Bürger, keine ausreichende Bildung und damit kein ausreichender geistiger und technischer Fortschritt (die wenigen ,Überflieger‘ in den absolutistischen Zeiten der Päpste, Kaiser, Könige, Fürsten waren damals nicht genug und wären es heute um so weniger).
Wir brauchen die Wirtschaft, weil sie uns Möglichkeiten eröffnet, auf die wir nicht verzichten können, nicht verzichten sollten.
Aber wir sollten auch immer wieder und unmissverständlich darauf hinweisen, dass die Wirtschaft für die Gesellschaft da ist und nicht die Gesellschaft für die Wirtschaft.

WIR SIND DAS VOLK, DER SOUVERÄN!



Haan, Dezember 2009







Keiner hat Zeit

Zeitgeschehen. Die Zeit war gestern, die Zeit ist heute, Zeit wird morgen sein.
Jahrtausende, Jahrhunderte, Jahrzehnte, Jahre, Monate, Tage,
Minuten, Sekunden, Zehntelsekunden, Hundertstelsekunden, Tausendstelsekunden.
Alles zu seiner Zeit, allzeit bereit, zeitig, gleichzeitig, rechtzeitig, zeitgemäß. zeitlos.
Zeitgefühl. Die Zeit zerrinnt, sie eilt davon, sie schleicht dahin, sie läuft ab,
sie vergeht wie im Fluge, sie nimmt kein Ende, sie wirkt Wunder, sie heilt alle Wunden.
Die Zeit verrinnt. Sie lässt sich nicht aufhalten, sie lässt sich nicht zurückdrehen.
Man kann sie nicht vermehren, man kann sie nicht speichern,
man kann sie nicht überspringen.

Du kannst Zeit gewinnen, Du kannst Zeit verlieren, Du kannst Zeit verschwenden,
Du kannst die Zeit verpassen, Du kannst die Zeit verschlafen. Du kannst die Zeit vertrödeln,
Du kannst Zeit vertun, Du kannst die Zeit tot schlagen.
Du sollst die Zeit nutzen. Du darfst dem lieben Gott die Zeit nicht stehlen.
Du sollst Dir Zeit nehmen. Du musst mit der Zeit gehen.
Keiner hat Zeit.

Ich weiß nicht mehr, welcher Wochentag heute ist. Ich weiß nicht mehr, wie spät es ist.
Ich weiß das heutige Datum nicht. Ich muss es auch nicht mehr wissen.
Weil ich alle Zeit der Welt habe. Weil ich sie für mich habe. Weil ich die Zeit verschwenden kann.
Ich bin zeitlos : Ich bin die Zeit los.


Haan, März 2010




Die Dinge sind, wie sie sind
(Aristoteles)
Die Menschen sind, wie sie sind (Thorsten)




Es gab Zeiten, da war Land Meer und Meer Land.
Es gab Zeiten, da sah Leben anders aus.
Es gab Zeiten mit weisen Menschen wie Platon, Sokrates,Aristoteles,
Kant, Schopenhauer, Proust
und dem Geheimrat Goethe.

Es gab Zeiten mit ,weisen‘ Herrschern wie ,Harun al Rashid‘,
mit ,großen‘ Herrschern wie Alexander der Große‘,
mit ,größenwahnsinnigen‘ Herrschern wie Adolf Hitler.

Es gab Zeiten mit Kaisern, Königen und Fürsten.
Es gab Zeiten, da herrschten Männer und Zeiten, da herrschten Frauen.

Es gab Zeiten, da herrschten Einzelne und Zeiten,
da herrschte das Volk.

Es gab Zeiten mit den unterschiedlichsten Systemen, Parteien und Gruppierungen.
Es gab verschiedene Staatsformen. Absolutismus, Diktatur, Volksdemokratie,
Parlamentarische Demokratie, Präsidialdemokratie.

Es gab die Rechten, die Linken, die Demokraten,
die Republikaner, die Liberalen, die Grünen, die Roten, die Braunen.
Mal herrschten die Arbeiter und Bauern,
mal die Bürgerlichen, mal die Intellektuellen.
Mal die brutalen und mal die ,edleren Gemüts‘.

Es gab Zeiten, da hatten die Heilsbringer der Religionen das Sagen
und seit ewigen Zeiten und über alle ,Der Allmächtige Gott‘.


UND SIE ALLE WOLLTEN UND WOLLEN NUR EINES: SIEGEN!
(An die Macht kommen - an der Macht bleiben)

KOSTE ES, WAS ES WOLLE!
an Menschen, an ideellen und an materiellen Werten)


In der Welt des Eremiten.
In der kleinsten Gemeinschaft, der Ehe, der Familie.
In der Firma, in der Partei, in jedem Verein. In christlichen und anderen Religionsgemeinschaften.
Bei jedem einzelnen Menschen, bei jeder Gruppierung.
Immer nur das eine: SIEG!
Meistens über andere, selten über sich selbst.

Der Versuche, das zu ändern gab es viele.
Über all die Jahrtausende.
Von Idealisten, von ,großen Geistern‘, von ,edlen Gemütern‘.
Niemand hat es geschafft.
Ignoriert, desillusioniert, korrumpiert, verraten und verkauft.

Warum also etwas unternehmen, wenn man doch nichts ändern kann

Es gibt nur einen Grund:

Du fühlst Dich besser



Haan, August 2010



Von interkulturelle Kompetenz und der Verantwortung von Meinungsbildnern

(geschrieben aus Anlass der Debatte um das Buch von Theo Sarrazin „Deutschland schafft sich ab“)

Ich mag nicht mögen, was Du sagst,
aber ich werde mein Leben dafür wagen,
dass Du es sagen darfst
(Voltaire)

Frau Merkel fehle es an interkultureller Kompetenz und er habe mehr Verständnis für die Muslime von ihr erwartet. Auch sei der Zeitpunkt schlecht gewählt, sei es doch das Ende des Ramadan der Höhepunkt aller gläubigen Muslime.
Zudem gäbe ein solcher Akt auch noch dem Theo Sarrazin und seinen Äusserungen Auftrieb.
So der Bundesbeauftragte der Türkischen Gemeinde in Deutschland anlässlich der Verleihung des Medienpreises 2000 an den dänischen Karikaturisten Kurt Westergaard (Rheinische Post,10. September 2010). Westergaard hatte im Jahr 2005 mit seiner Mohamed-Karikatur (Mohamed mit einem als Bombe erkenntlichen Turban) einen Sturm der Entrüstung in der islamischen Welt entfacht und es wurde zum Mord an ihm aufgerufen. Seither lebt er unter strenger Bewachung und an ständig wechselnden Orten.

„Hallo!“, kann ich da nur sagen.

- Wo war seinerzeit der öffentliche Aufruf dieser Gesellschaft an alle Mohamedaner, Todesdrohungen zu unterlassen und die Meinungs- und Pressefreiheit in den westlichen Demokratien zu respektieren?
- Gibt es etwa eine Zeit und eine Unzeit für Meinungsfreiheit?
- Wo bleibt die Selbstkritik zu berechtigten Themen Sarrazins?

Wem fehlt es hier wohl an interkultureller Kompetenz?

Und noch ein Wort an unsere sogenannten Meinungsbildner d.h., an die Politiker und insbesondere an die Journalisten:
- Wo sind die Interessenvertreter des Volkes?
Merkt ihr nicht, dass euch das Volk längst abhanden gekommen ist?
- Wo sind die Meinungen und Stellungnahmen frei von Machterhaltungs-/Machtgewinnungs-Opportunismus?
- Wo bleibt die Würdigung einer guten Handlung des ,Gegners‘.
- Wo bleibt die fundierte sachliche Kritik am ,Gegner‘, frei von Polemik und billigem Opportunismus?
- Warum wird aus jeder Nachricht eine die öffentliche Meinung beeinflussende tendenziöse Sensationsnachricht gemacht statt sich auf Tatsachen zu beschränken?
- Warum fühlt sich jede(r) Nachrichten-/Tagesthemen-Moderator(-in) berufen, eine eigene Wertung zu einem Thema abzugeben?
Da lobe ich mir doch die BBC, die in den Nachrichten nur informiert und nicht kommentiert (die Kommentierung hat ihren eigenen Sendeplatz).
- Wo ist eure viel gepriesene objektive Berichterstattung?
Ich meine damit Ausgewogenheit.
Nicht nur eine Meinung (einseitig) sondern unterschiedliche Meinungen darzustellen (wie es „Die Zeit“ oft tut).
- Wieso beeinflusst ihr ganz bewusst die Themendiskussion (Interviews, ad-hoc Befragungen auf der Straße, Talk-Shows etc.) durch gezielte Auswahl genehmer Diskussionsteilnehmer sowie durch gezielte Fragestellungen im Sinne eurer eigenen Wunschergebnisse?


Haan, September 2010





Mehr Demokratie wagen
(Willi Brand)


,Deutschland schafft sich ab‘. Dieses Buch von Theo Sarrazin bewegt in diesen Tagen Deutschland. Kein Tag ohne dieses Thema. In den Zeitungen. In den Zeitschriften. In den Nachrichten. In den Talkshows. In der Politik. Am Stammtisch. Das Volk bewegt es dadurch, dass es laut und deutlich auf die Missstände hinweist, die sich tagtäglich in den Straßen, in den Schulen, in den Polizeistationen, in den Gerichten widerspiegeln. ,Endlich sagt es mal jemand‘. Die Medien bewegt es, weil es die Auflagen steigert und zur Profilierung (in welche Richtung?) der Top-Journalisten beiträgt. Und das nicht nur durch die Inhalte des Buches sondern auch noch durch die Person Sarrazin. Die Politik bewegt es, weil eine Partei der anderen die Schuld in die Schuhe schieben und man zudem durch den Verweis auf eigene Verdienste von der eigenen (Mit-)Schuld ablenken kann. Profilieren kann man sich als Politiker dann auch noch. Die sachlichen Fakten des Buches werden abgestritten und durch eigene Statistiken widerlegt. Durch Verweise auf einige ,gelungene‘ Integrationen wird nicht nur vom Problem abgelenkt sondern das Problem wird verneint und ,schön geredet‘. Die Person Sarrazin wird diskreditiert und aus den Ämtern geworfen (Mobiing bis zum freiwilligen Rücktritt aus dem Vorstand der ,Deutsche Bundesbank‘). Parteiausschlussverfahren bei der SPD. Aufgeregtheit bei den ,Grünen‘. Rassismus- und Nazi-Vorwürfe aus allen Interessengruppen, natürlich auch von den jüdischen. Ich meine, die Schilderung der Missstände bei unseren muslimischen Mitbürgern (Bildungsunwilligkeit, Bildungsfeindlichkeit, Kriminalitätsrate, Diskriminierung der Geschlechter u.a.m. sind sachlich korrekt und lösen bei der Bevölkerung zurecht Besorgnis aus. Bei den Ursachen und den Mitteln zur Abhilfe allerdings liegen die Bevölkerung, die Politiker, die Medienvertreter, die sogenannten Migrationsexperten und auch Theo Sarrazin falsch. ,Zu kurz gesprungen‘. Tatsache ist: Der Islam ist archaisch. Er ist autoritär. Er ist diskriminierend.
Er ist nicht kompatibel mit den Normen, Werten und Strukturen westlicher Demokratien.
Da, wo fanatische Unvernunft über praktische Vernunft siegt, da, wo Unterordnung, blinder Gehorsam, Erziehung zu Freund : Feind-Verhältnissen, ethnische Ungleichheit, sexuelle Unterordnung gepredigt wird,
da kann sich kein gläubiger Muslim in eine westliche Demokratie integrieren.

- Keine Gewaltenteilung - Keine Trennung von Kirche und Staat - Keine Selbstbestimmung der Individuen - Keine Meinungsfreiheit - Keine Glaubensfreiheit - Keine Gleichberechtigung der Geschlechter - Keine freie Partnerwahl - Kein Recht auf körperliche Unversehrtheit (Bsp. ,Ehrenmord‘)

Wer das sucht, wer das will, der hat in einer Demokratie keinen Platz. Wer es dennoch tut, verstößt bewusst gegen die Lehre des Koran und ist damit kein gläubiger Muslim mehr, denn die Interpretation des Koran ist nicht beliebig sondern obliegt den ,Schriftgelehrten‘. Jeder wirklich integrierte Muslim würde in seinem Heimatland geächtet werden, für die Art und Weise, wie er dann hier lebt.

Die Kernfrage eines jeden Muslims muss daher lauten: Kann ich ein guter Muslim sein und gleichzeitig die deutsche Verfassung und das deutsche Grundgesetz befolgen?
Oder: Bin ich bereit, meine Religion aufzugeben, um in diesem Land zu leben oder suche ich mir ein Land, in dem meine Religion nicht im Widerspruch zu der dortigen Kultur, zu den dortigen Grundwerten, zu den dortigen Gesetzen steht?

Und unser Kernanliegen muss es sein, - dass sich jeder Bürger und jeder, der Bürger dieses Landes werden möchte, vorbehaltlos (ohne ,Wenn und Aber‘) zu unserer Verfassung und zu unserem Grundgesetz bekennt. Und selbstverständlich muss gegen jeden Einwanderer, der gegen die Verfassung und/oder das Grundgesetz verstößt, die dafür vorgesehenen Sanktionen verhängt werden (ohne ,Wenn und Aber‘), so, wie bei allen unseren Bürgern. - dass sich jeder Bürger entsprechend seinen Fähigkeiten in unsere Gemeinschaft einbringt (Steuern zahlt), um die Sozialleistungen und die gewünschte Infrastruktur unseres Landes zu finanzieren. Dazu gehört die Bereitschaft zum Lernen, die Bereitschaft für Bildung. Die Religions- und Kulturfreiheit findet dort ihre Grenzen, wo das aus ihr resultierende Handeln im Widerspruch zu unserer Verfassung, zu unserem Grundgesetz, zu unserer Solidargemeinschaft steht. Die ,Sharia‘ ist kein Recht, auf das sich Muslime berufen dürfen, die Berufung auf die ,Sharia‘ ist vielmehr ein Grund zur Ausweisung!
Schluss mit falsch verstandenem ,Multi-Kulti‘, mit Beliebigkeit aus Angst, sich zu bekennen.
Ja, es gilt offen zu sein für Neues, für andere Sitten und Gebräuche, für andere Kulturen, aber es gilt auch, die eigenen geschätzten Werte hoch zu halten, ein Bekenntnis abzulegen zu unserer Gesellschaft und ihren Werten, den geltenden Gesetzen, zu Humanismus und Aufklärung, zu Wissenschaft und Fortschritt.


Haan, September 2010

Die Gleichstellung der Frauen ist Sache der Gesellschaft
(Kommentar zu den Artikeln zur ,Frauenquote‘ in der RP vom 6. März 2011, B3

Ich bin für Gleichberechtigung, für Gleichbehandlung, für Gleichstellung, für Chancengleichheit der Geschlechter.
Ich bin dafür, dass jedem die gleichen Wege zur Selbstverwirklichung offen stehen, unabhängig vom Geschlecht.
Ich bin dafür, dass die Gesellschaft dafür sorgt, dass naturgegebene Unterschiede der Geschlechter, sofern diese zu einer einseitigen Bevor-/Benachteiligung bei der Umsetzung dieser Ziele führen, so weit wie möglich neutralisiert werden.
Dies alles kann vom Gesetzgeber angeordnet/unterstützt werden, es ist aber zum Misserfolg verurteilt, solange nicht die Gesellschaft geschlossen dahinter steht. Verweise auf Skandinavien (RP v. 6.3.2011, B3, Kommentar ,Kinderbetreuung statt Frauenquote‘ von Antje Hönig) sollten in diesem Zusammenhang validiert werden.
Schweden (ich habe 7 Jahre in Schweden gelebt) ist für mich das Land in der Welt, in dem die Gleichberechtigung der Geschlechter am weitesten fortgeschritten aber selbst dort noch immer nicht zufriedenstellend ist. Aber natürlich gibt es auch in Schweden eine Frauenquote, Frauenbeauftragte, Fraueninitiativen. Was aber wichtiger ist, ist das Selbstverständnis der schwedischen Gesellschaft, das über Jahrzehnte entstanden, gewachsen, gereift ist. Die Gesellschaft ,kontrolliert‘ das Geschehen.
Die Gesellschaft ächtet ,Fehlentwicklungen/Fehlverhalten‘. Es mag bei uns (typisch) ein verächtliches Lächeln hervorrufen, aber die Kontrolle geht so weit, dass in der Presse darüber berichtet wird, wie oft in der Presse Artikel über Männer und wie viele über Frauen geschrieben werden, wie oft Fotos von Männern und wie oft von Frauen abgebildet werden. Die Gesellschaft sorgt dafür, dass die Spielregeln des öffentlichen Lebens, des Wirtschaftslebens nicht allein von Männern gemacht werden.
Die Gesellschaft lebt ,Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit‘ und ächtet öffentlich jeden, der gegen diese Prinzipien verstösst. Und wehe dem Manager, der in irgend einer Form durch Worte und/oder Taten erkennen lässt, dass ihm in seinem Zuständigkeitsbereich ein Mann mehr Wert ist, als eine Frau! Das alles geht nicht von heute auf morgen, es braucht Jahrzehnte. Grund genug, es endlich ernst zu nehmen und anzufangen. Und wenn denn Quotenregelung (RP v. 6.3.2011 - B3 - ,EU will Frauenquote für Konzerne‘ von Anja Ingenrieth), ohne die es ganz sicher nicht geht, dann bitte nicht nur so offensichtlich werbewirksam für Konzerne der Wirtschaft sondern allumfassend d.h., bitte auch in Organisationen des öffentlichen Rechts, in gemeinnützigen Organisationen, ja, bitte auch in den kirchlichen!


Haan, 6. März 2011
Ausreden


Die Umstände zwingen einen dazu, etwas zu tun,
was einen zu jemandem werden lässt, der man nie sein wollte.
QUATSCH!
Verliere nie Dein Ziel aus den Augen
und lass Dich auf nichts ein,
das Dich von Deinem Ziel abbringt.

Das Wichtigste und vielleicht auch das Schwierigste im Leben eines Menschen:
Eine eigene Haltung zu entwickeln.
Nicht ohne Bewusstsein im Strom der Anderen mit zu schwimmen.
Dem Leben eine eigene Richtung zu geben.

Setz‘ Dich auf den Fahrer-, nicht auf den Beifahrersitz.



Haan, März 2011






Was bewegt den Menschen?

INTERESSEN !
die er erwirbt durch Verhandlung, durch Tausch, durch Gewalt.



Haan, März 2011



Das ‚Kind im Menschen‘


Ich möchte nicht nur in einer Welt der Erwachsenen leben. Ich möchte unbeschwertes Lachen hören.


Haan, März 2011

GrenzWerte

Warum ist die Verbreitung der Intelligenz so begrenzt
und die der Dummheit so grenzenlos?



Haan, Mai 2011

Träume wagen


Wahrheit trifft Barmherzigkeit
Gnade stellt keine Bedingungen
Gerechtigkeit und Frieden werden sich küssen
Essen und Trinken vereinigen sich mit Kultur
Geist und Schönheit bilden eine Koalition
Macht unterwirft sich Demut
Mein und Dein verlieren sich in Gemeinsamkeit
Illusion wird Realität



Haan, Mai 2011


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