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Steckbrief
- Beruf -

'A Love Idea', Filmmusik aus 'Last Exit To Brooklyn',
Mark Knoepfler (3:04)

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40 Jahre Berufsleben

1963 (Lehre) - 2003 (Ruhestand)

1. Statistik:

Realschule - 2-jährige Höhere Handelsschule
Lehre als Industriekaufmann (Anker-Werke AG, Bielefeld)
Werbefachmann (Werbefachliche Akademie Hamburg)
Assistent des Werbeleiters, Schliche oHG, Steinhagen
Werbeassistent/Marketingassistent Henkel & Cie. GmbH, Düsseldorf
Marketing-Berater EUCEMA GmbH, Frankfurt/Main
Marketing-Manager Henkel KGaA, Düsseldorf
Mitglied der Geschäftsleitung Henkel France S.A.R.L, Paris, Frankreich
Geschäftsführer Henkel Schweiz AG, Pratteln
Mitglied der Geschäftsleitung Hans Schwarzkopf GmbH, Hamburg
Geschäftsführer Schwarzkopf & Henkel Cosmetics Deutschland, Henkel KGaA Düsseldorf
Mitglied des Direktoriums Henkel KGaA, Düsseldorf
Geschäftsführer Henkel Norden AB, Stockholm/Schweden, Helsinki/Finnland, Oslo/Norwegen, Kopenhagen/Dänemark
2003: im Ruhestand

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2. Reflektionen nach 40 Berufsjahren:

2.1 Lessons Learned

- Stelle nur Mitarbeiter ein, deren Fähigkeiten Du wirklich brauchst (und davon nur die Besten, denn gut ist nicht gut genug)

- Vertraue den Fähigkeiten Deiner Mitarbeiter (aber denke immer daran, dass Du den Kopf für sie hinhalten musst)

- Fordere Loyalität von Deinen Mitarbeitern (aber verlass‘ Dich nie darauf)

- Dein Vorgesetzter ,mag‘ Dich, so lange Du ihm von Nutzen bist (die Gemeinschaft zwischen Mitarbeitern, Kollegen und Vorgesetzten ist eine Zweck- und keine Herzensgemeinschaft)

- Übernimm‘ Verantwortung (aber nur im Rahmen Deiner eigenen Entscheidungsgewalt)

- Übernimm‘ keine Risiken, wo andere das Ergebnis bestimmen
2.2 Visionen = Ideen über die Realität von morgen

oder

Wirtschaft, Menschen & Kultur:
neues Denken tut not


Abschiedsrede vor dem Management der Henkel Norden Gruppe Stockholm/Tallin, Dezember 2002

Shareholder-Orientierung – und mit dieser Auffassung stehe ich nicht allein – ist die Folge falsch bzw. einseitig gestellter Fragen, die die Aufmerksamkeit auf den falschen Ort des Wirtschaftsgeschehens leiten, nämlich auf die Verteilung anstatt auf die Erwirtschaftung des wirtschaftlichen Ergebnisses. Leztere halte auch ich für die wichtigere und schwierigere Aufgabe und den Kern der Unternehmensführung.
Die in den letzten Jahren verknüpft mit dem Börsengeschehen zur Dominanz gelangte Shareholder-Value-Theorie hat darüber hinaus zu einer unheilvollen Verwechslung der Unternehmer- und Investorenfunktion geführt.
Sicher, ich gebe zu, eine Wirtschaft braucht sie beide, aber sie erfüllen völlig verschiedene Aufgaben und dienen gänzlich unterschiedlichen Zwecken. Der Investor braucht die Börse - der Unternehmer braucht sie nicht. Er kann sie nutzen, aber er kommt auch ohne sie aus (manchmal sogar besser). Der Investor braucht nur eine Ressource, das Geld. Und nur davon versteht er auch etwas.
Der Unternehmer ist aber immer ein Kombinierer von mehreren Ressourcen; darin besteht seine Hauptaufgabe. Das alle Unternehmer auch Investoren sind, bedarf keiner weiteren Erklärung.
Sind aber alle Investoren auch Unternehmer ???
Wer diese Unterschiede übersieht, der trägt meiner Überzeugung nach nicht zur Gestaltung der Zukunft bei, sondern zu ihrer Gefährdung. Und das führt mich zu meiner Kernfrage, zur Frage nach guter
Corporate Governance, nämlich:

“Was ist der Zweck eines Unternehmens?


“Man kann ihn darin sehen, Arbeitsplätze zu schaffen, Gewinn zu maximieren, den Unternehmer reich, mächtig oder berühmt zu machen, als Steuerkuh oder auch als Versorgungsinstitution für die Familienmitglieder der Manager oder der Unternehmer.
Wenn ich mir die Antworten und deren langfristige Konsequenzen vor Augen führe sind sie für jede Wirtschaft zerstörerisch – und daher kann und darf keine Gesellschaft sie dulden. Wir müssen uns also auf die Suche nach anderen Sinn-Inhalten begeben.

Ich schließe mich denjenigen an, die den Zweck des Unternehmens in der

„Schaffung von zufriedenen Kunden“


sehen, der Schaffung von zufriedenen Kunden durch die Transformation von Ressourcen in Nutzen. Um so mehr zufriedene Kunden um so mehr Umsatz um so mehr Gewinn um so mehr shareholder-value. Und ich möchte darauf hinweisen, dass es mir nicht nur um unsere externen Kunden, die Abnehmer unserer Produkte und Dienstleistungen geht sondern auch um die internen Kunden, unsere Mitarbeiter – vom einfachen Sachbearbeiter bis hin zum Top-Manager - von denen jeder gleichzeitig sowohl Kunde als auch Lieferant ist (sieht ein Manager wohl noch seine Lieferantenverpflichtung gegenüber seinen Mitarbeitern; als Lieferant von Führung, von Förderung und Forderung, von ethischen kaufmännischen Grundlagen, von Aufrichtigkeit und Wahrhaftigkeit?).

Die Sichtweise zufriedener Kunden als Unternehmenszweck stellt das Unternehmen selbst in den Mittelpunkt und die Schaffung des Wirtschaftsergebnisses an die Stelle seiner Verteilung.
Sie führt aber auch fast wie selbstverständlich zur Frage nach dem ”gesunden” Unternehmen und ”gesunder” Unternehmensführung und damit auch zwangsläufig zum Management.

Auch hierzu habe ich eine explizite Meinung.
Es ist kein Geheimnis, das hier und jetzt ein grosser Mangel an hoch qualifizierten Führungskräften besteht, an Leuten, welche Koordinationsaufgaben innerhalb eines Unternehmens mit Leichtigkeit bewältigen und ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter fördern, indem sie sie fordern. Menschen, auf den obersten Etagen, die motivieren, überzeugen, faszinieren und dank ihrer Persönlichkeit und ihres Durchsetzungsvermögens nicht nur über soziale Kompetenz und Dynamik reden, sondern auch selbst entsprechend handeln!
Aber wo sind sie, die Damen und Herren, großzügig im Denken und Handeln, großzügig auch im Umgang mit der Arbeitszeit, Leute, die vor Lebensfreude und Aktivität sprühen und mit ihrer Begeisterung, ihrem Charisma auch den uninteressiertesten noch zu motivieren vermögen?
Sicher, ein solches Anforderungsprofil ist hoch. Unzweifelhaft ist sicher auch, dass es in den letzten Jahren sowohl im persönlichen als auch im fachlichen Bereich enorm gestiegen ist. Aber ist es zu hoch? Vielleicht sind ja diejenigen, die Leute rekrutieren, nicht kompetent?

Da werden Top-Leute selektioniert, die eine Bilderbuch-Karriere mit besten Referenzen vorweisen, Leute, die gelernt haben, wie man sich kleidet, wie man nickt oder eben nicht nickt, wie und wann man lächelt, schweigt, bestätigt und sich anpasst. Eigentlich gute Leute. Nur haben sie oft in ihrem großartigen Werdegang nicht gelernt, zu entscheiden, Verantwortung zu tragen, selbständig zu denken und zu handeln. Wie sollten sie denn auch, in einer Gesellschaft, in Unternehmen, wo kaum noch Freiheiten da sind, wo fast alles vorgegeben, vorgeplant und reglementiert ist?
Solche Führungskräfte, in Schemas gepresst, nach unsinnigsten Methoden getrimmt, geprüft und ausgewählt, sind überfordert und gespalten. Sie werden zu unselbständigen, entscheidungsunfähigen, durchschnittlichen und anpassungsfähigen Menschen verbogen.
Das ergibt Masse.


In einem solchen Umfeld, habe ich gelernt, entwickeln sich auch keine Kreativität, keine Leader, keine ”großen Menschen”. Denn solche gedeihen nur in Freiheit, an Orten, wo sie lernen, Risiken zu tragen, zu entscheiden, zu verantworten.
Das alles wissen wir und doch nehmen wir es hin, meinen sogar, das sei normal.
Welche Verarmung, welche Verrohung von Unternehmens-, von Führungskultur. Und wehe dem, der sich auflehnt, nicht selten wird er brutal ”ermordet”.


”Der Mensch ist nur da Mensch, wo er spielt”, hat Schiller schon gesagt.
Etwas, das wir auch verlernt zu haben scheinen. Bei allem Ernst des Lebens, der Härte im Beruf und im Alltag, lasst uns Leader mit Visionen, mit Träumen, mit Verstand und Sinnlichkeit und mit der Fähigkeit suchen, dies alles in Einklang mit der Realität zu bringen. Denn grenzenlose Vernunft allein schafft noch keinen Leader. Mit ihrer Forderung nach dem Absoluten erhebt die Vernunft vielmehr auch den Anspruch auf grenzenlose Sinnlichkeit.
Schon Schiller fragte:

”Kann aber wohl der Mensch bestimmt sein, über irgendeinem Zweck sich selbst zu versäumen?”

Der nur mit ”tabellarischem Verstand” und ”mechanischen” Fähigkeiten ausgerüstete Mensch versäumt sich aber, wenn er zu seiner Ich-Werdung nicht auch seine Sensitivität, das musische und das kreative Element in sich entdeckte und entwickelte.
Fakten, Börsenkurse, Shareholder-Value, Kosten, Restrukturierung, Massenentlassungen. Damit stürzt sich der Mensch in eine neue Knechtschaft, nicht in die seiner Natur, sondern in die der Abhängigkeit vom Materiellen. Um diesem Terror der Vernunft zu entrinnen, wie er uns heute in Gestalt des allein selig machenden Nutzenkalküls begegnet, bedarf es schon starker Persönlichkeiten, starker geistiger und kultureller Gegengewichte. Die Zeiten sind passé, da man mit Milton Friedman noch lässig behaupten konnte:

”the business of business is business”.


Mehr denn je muss heute beim business auch gesellschaftspolitische Verantwortung und persönliche Integrität ganz oben auf der Agenda stehen. Corporate Culture muss wiederentdeckt werden. Ohne ein Grundgerüst von Werten, die nicht dem Mechanismus von Angebot und Nachfrage unterworfen sind, funktioniert noch nicht einmal der deregulierte Markt – auch deren Verfechter können z.B. nicht verzichten auf die Anerkennung des Staates, auf das Vertrauen der Menschen in die Glaubwürdigkeit anderer oder auf die Wahrung der Würde des anderen.

Die Antwort auf die Frage, wie wir denn in Zukunft leben wollen und was in unserem Leben wertvoll und wichtig ist, hängt schliesslich davon ab, wie friedlich, wie nachhaltig und wie qualitätsvoll unsere Vision einer lebenswerten Gesellschaft als realistische Zukunft nicht nur gedacht, sondern auch organisiert, umgesetzt werden kann. Von ”großen Menschen”.

Die ”Utopie” sagt der Philosoph Bloch, ”liegt nicht in der fernen Zukunft und nicht an einem anderen Ort. Die Zeit der Utopie ist jetzt und ihr Ort ist hier.”
Wie wahr. Und jeder ist aufgerufen.

Auch wir.

2.3 MATRIX-ORGANISATION

„Wenn jeder was zu sagen aber keiner zu entscheiden hat“.

3. Expat’s Transformation Check

You know you've been in Sweden for too long, when….

laufender Elch

1. You associate pea soup with Thursday.
2. The first thing you do on entering a bank/post office/pharmacy etc. is to look for the “Nummerlappen” queue-number machine.
3. You accept that you will have to queue to take a queue number.
4. A sharp intake of breath has become part of your vocabulary, as has the sound "ahh".
5. You associate Friday afternoon with a trip to Systembolaget.
6. You think nothing of paying $50 for a bottle of 'cheap' spirits at Systembolaget.  
7. Your native language has seriously deteriorated; you begin to "eat medicine" and "hire videos".
8. You think Leif 'Loket' Olsson is  entertaining.
9. You rummage through your plastic bag collection to see which ones you should keep to take to the store and which can be sacrificed to garbage.
10. It's acceptable to eat lunch at 11:00
11. Your front door step is beginning to resemble a shoe shop.
12. When a stranger on the street smiles at you you assume that: 
a. he is drunk;
b. he is insane; 
c. he is American;
d. he is all of the above.
13. You stay home on Saturday night to watch Bingolotto.
14. Silence is fun.
15. It seems sensible that the age limit at Stockholm night clubs is 23 or 25.
16. The reason you take the ferry to Finland is: 
a. duty free vodka 
b. duty free beer
c. to party
17. The only reason for getting of the boat in Helsinki is to eat pizza.
18. It no longer seems excessive to spend $200 on alcohol in a single night.
19. The fact that all of the “v's” and the “w's” are together in the phone directory seems right.
20. You care who wins “Expedition: Robinson”.
21. Your old habit of being ”fashionably late” is no longer acceptable. 
You are always on time.
22. You no longer see any problem wearing white socks with loafers.
23. You know that “religious holiday” means “let's get pissed.”
24. You are no longer scared of Volvos and Volvo drivers.
25. You have your own innebandy club.
26. You enjoy the taste of surströmming.
27. You find yourself debating the politics of Carl Bildt.
28. You use "mmmm" as a conversation filler.
29. You do no longer realize the sweetness of the bred you’re eating.
30. An outside temperature of 9 degrees Celsius seems mild.
31. You enjoy “Kräftor-eating” as another opportunity to consume lots of alcohols.
32. When someone asks for “three cheers”, you say “hoorah, hoorah, hoorah, hoorah”.
33. You wear sandals with socks.
34. You eat jam with savoury dishes.
35. You have only two facial expressions, smiling or blank.
36. You think riding a racing bike in the snow is a perfectly sensible thing to do.
37. You look down on people who park only 5m from a road junction.
38. You never risk parking in a free parking space because there must be a good reason why no one else is parked there already.
39. You know that lagom is not the short-cut for LagoMaggiore.
40. You accept that no answer means “no”.

Evaluation:  
0 - 10 fits = you are in danger
10 - 20 fits = you are in serious danger
20 - 30 fits = it’s almost too late
     >30 fits =
you’re no longer an expat
you should apply for a swedish passport

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